Mehrsprachige Erziehungsinstitutionen

Welches Erziehungssystem paßt am besten zu einem Kind, dass mit zwei oder mehr Sprachen aufwächst?

Das ist eine Frage, die nur die Eltern beantworten können. Konkret müssen Sie sich fragen:

  • Welche Art der Kindererziehung wünscht man sich, die einsprachige, zwei- oder mehrsprachige?
  • Welche Schulen findet man in der Nähe?
  • Gibt es Schulen, die die gewünschte Sprache anbieten?
  • Welche Entfernung ist man bereit jeden Tag auf sich zu nehmen?
  • Was ist der Preis für das Schulgeld, das man bereit ist zu zahlen?
  • Wünscht man eine vollständig mehrsprachige Erziehung oder reichen ein paar Stunden in der Woche?

Wenn Sie diese Fragen schon in Betracht gezogen, aber sich noch nicht grundsätzlich für eine einsprachige Schule bzw. zweisprachige Schule entschieden haben, so gibt es hier ein paar zusätzliche Überlegungen, die man hinsichtlich der zwei- und mehrsprachigen Schule einbeziehen sollte.

Positive Aspekte:

  • Die mehrsprachige Schule fördert die verschiedenen Sprachen gleichzeitig in Wort und Schrift, was zu Hause oftmals die größte Herausforderung ist. Hier variiert die Intensität der Förderung, die abhängig ist von der Zahl der Stunden und des Materials, das angeboten wird.
  • Die bilinguale Schule erleichtert es den Kindern, zu einem späteren Zeitpunkt im Ausland zu studieren und somit eine zusätzliche Qualifikation zu erlangen, um gut ins Berufsleben starten zu können.
  • Die mehrsprachige Schule verstärkt die interkulturelle Kommunikation, da Kinder mehr Kontakte zu mehrsprachigen Freunden und anderen Kulturen haben – ein großer Vorteil in unserer globalen Welt

Negative Aspekte

  • Wenn die Entfernung zu den Schulen sehr weit ist, haben die Kinder lange Schulwege, die Zeit für Freizeit wird reduziert.
  • Die Schulfreunde der Kinder können in unterschiedlichen Gegenden wohnen, Besuche am Nachmittag oder Wochenende sind somit immer „zu organisieren“, und selten kann man solche Freunde einmal spontan besuchen.
  • Der Kontakt zu Nachbarkindern kann eingeschränkt werden.
  • In bilingualen oder internationalen Schulen kann es vorkommen, dass viele Kinder nur ein paar Jahre am Ort bleiben, weil ihre Eltern beruflich versetzt werden – so dass viele Freundschaften nur temporär sind und „gute Freunde“ auf einmal wegfallen.

Wenn Sie sich entschieden haben, in der lokalen, einsprachig orientierten Schule zu bleiben, so sprechen Sie mit dem Lehrer, dass die zwei- oder mehrsprachige Erziehung des Kindes sehr vorteilhaft sein kann.

  • Vermitteln Sie dem Lehrer, dass eine zweite Sprache ein außerordentliches Geschenk für das Kind in seinem Erwachsenenleben sein wird.
  • Gewinnen Sie den Lehrer als Verbündeten in der Stimulation der zweiten Sprache; er soll das zweisprachige Kind gegenüber Mitschülern verteidigen, falls diese sich lustig machen über die zweite Sprache.
  • Versuchen Sie die Toleranz des Lehrers gegenüber möglichen Überlagerungen der zweiten Sprache mit der ersten zu gewinnen; dies ist in den meistens Fällen eine vorübergehende Phase im Lernprozess.
  • Gewinnen Sie die Toleranz des Lehrers gegenüber den Fehlern in der ersten Sprache, die das Kind in der Schule haben kann, nachdem es lange in den Ferien in einem Land mit der anderen Sprache gelebt hat. Erzählen Sie ihm über die Fortschritte der zweiten Sprache, die das bilinguale Kind in den Ferien gemacht hat.
  • Fragen Sie den Lehrer nach Informationen über die Sprachentwicklung des Kindes und nutzen Sie dieses, um ein Programm zur Verbesserung der Sprache zu hause zu schaffen.

Wenn Sie sich für eine lokale Schule entschieden haben, so können Sie die andere Sprache des Kindes durch Privatlehrer oder Sprachschulen fördern!

Links: Internationale und Deutsche Schule in Deutschland, Spanien, andere europäische Länder, USA und Lateinamerika 

Haben Sie sich dazu entschieden, das Lesen und Schreiben selber beizubringen, empfehlen wir Ihnen den Abschnitt Lesen und Schreiben.

Weiter in Sprachanreize: Sprachtherapeuten

Zurück in Sprachanreize zu: Spiele